Siltronic AG plant Börsengang noch vor der Sommerpause 2015

Die Siltronic AG („Siltronic“), der weltweit drittgrößte Hersteller von Wafern aus Reinstsilicium für die Halbleiterindustrie, bereitet einen Börsengang („IPO“) im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse vor. Dabei ist beabsichtigt, neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung von Siltronic zu platzieren, sowie Aktien aus dem Bestand des WACKER-Konzerns („WACKER“) zu veräußern. Die Aktien sollen in Deutschland und Luxemburg privaten und institutionellen Investoren öffentlich angeboten werden. Außerhalb dieser Länder ist geplant, Aktien im Rahmen von Privatplatzierungen zur Zeichnung anzubieten. Siltronic plant, die erwarteten Nettoerlöse aus der Kapitalerhöhung insbesondere zum Abbau der Verschuldung zu verwenden und so die finanzielle Flexibilität des Unternehmens zu steigern. Abhängig vom Börsenumfeld soll das IPO noch vor der Sommerpause 2015 erfolgen. WACKER geht davon aus, nach dem IPO zunächst noch einen Mehrheitsanteil an Siltronic zu halten. Mittelfristig plant WACKER, die Mehrheit an Siltronic abzugeben.

Siltronic ist in einem attraktiven Marktumfeld hervorragend positioniert

Als weltweit drittgrößter Hersteller von Wafern aus Reinstsilicium für die Halbleiterindustrie und größter Produzent außerhalb Japans ist Siltronic in einem wachsenden Markt tätig. Dabei profitiert Siltronic sowohl von der zunehmenden Digitalisierung als auch den neu entstehenden Märkten (z.B. „Internet of Things“, „Industrie 4.0“, „Big Data“). Die Abhängigkeit vom zyklischen PC-Geschäft geht durch diese Entwicklung weiter zurück. Siliciumwafer dienen als Grundlage für nahezu alle elektronischen Bauelemente. Sie werden für zahlreiche Gegenstände des täglichen Gebrauchs benötigt, wie zum Beispiel Smartphones, Laptops, in Autos oder auch im Rahmen von digital gesteuerten Fertigungsprozessen.

In diesem attraktiven Umfeld hat Siltronic in den letzten Jahren seine Position als einer der Technologie- und Qualitätsführer weiter gefestigt. Das Unternehmen ist heute ein etablierter Lieferant für alle Top 20 Verbraucher von Siliciumwafern für die Halbleiterindustrie weltweit.

Diese starke Position will das Unternehmen in Zukunft weiter ausbauen. Dabei kann Siltronic auf ein exzellentes Management-Team setzen: Unter der Leitung von Dr. Christoph von Plotho, Vorstandsvorsitzender von Siltronic, und Rainer Irle, Finanzvorstand von Siltronic, wird das Unternehmen von einem der erfahrensten Management-Teams der Branche geführt und baut zudem auf hochqualifizierte Mitarbeiter.

Mit Hauptsitz in München beschäftigt Siltronic weltweit rund 4.100 Mitarbeiter und verfügt über vier Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten, Europa und Asien. Alle Standorte liegen strategisch günstig in Kundennähe mit Zugang zu gut ausgebildeten Arbeitskräften. Die Produktionsanlagen für 200 mm und 300 mm Wafer in Asien (Singapur) zählen jeweils zu den modernsten und größten der Welt und festigen die führende Marktposition von Siltronic. Die weltweite Präsenz ermöglicht eine sehr enge Zusammenarbeit mit den Kunden beim Design und der Entwicklung von Produkten. Gleichzeitig ist sie die Voraussetzung, um noch schneller auf Kundenanfragen zu reagieren.

Umfassende Verbesserungsinitiativen in den letzten Jahren haben sich ausgezahlt

Siltronic hat seine Wettbewerbsfähigkeit in den vergangen Jahren deutlich gesteigert. Drei der vormals sieben Produktionsstandorte von Siltronic wurden im Laufe der vergangenen 10 Jahre geschlossen. Gleichzeitig wurde der Marktanteil (gemessen am Umsatz) auf aktuell 14 Prozent ausgebaut (Quelle: Gartner). Im Zuge eines konsequenten Kostensenkungsprogramms hat Siltronic allein im Jahr 2013 seine Kosten gegenüber dem Vorjahr um über EUR 80 Mio. gesenkt. Im Jahr 2014 wurden gegenüber 2013 weitere Einsparungen von etwa EUR 55 Mio. erzielt. Dabei wurden z.B. in Deutschland die Produktivität bei der Produktion der 300 mm Wafer allein in den letzten fünf Jahren nahezu verdoppelt und die variablen Stückkosten um über 40 Prozent gesenkt.

„Wir haben Siltronic in den vergangenen Jahren konsequent auf die Eigenständigkeit vorbereitet“, sagte Dr. Christoph von Plotho, Vorstandsvorsitzender der Siltronic AG. „Der nun geplante Börsengang kommt zu einem Zeitpunkt, an dem wir in jeder Hinsicht sehr gut für eine erfolgreiche, eigenständige Zukunft aufgestellt sind.“

Die Entwicklung der Finanzkennzahlen des Unternehmens lassen erwarten, dass die von Siltronic ergriffenen Maßnahmen zur Kostensenkung und Produktivitätssteigerung nachhaltig wirksam werden. Im Geschäftsjahr 2014 erzielte Siltronic einen Umsatz von EUR 853,4 Mio. (bereinigt um die Vollkonsolidierung eines Joint Ventures, das zuvor mittels der Equitymethode bilanziert wurde). Das EBITDA (bereinigt um die Vollkonsolidierung eines Joint Ventures, das zuvor mittels der Equitymethode bilanziert wurde) lag bei EUR 117,7 Mio. In das neue Geschäftsjahr ist Siltronic mit einem kräftigen Umsatzplus gestartet. Im 1. Quartal 2015 belief sich der Umsatz von Siltronic auf EUR 238,7 Mio. Gegenüber dem bereinigten Umsatz des 1. Quartals 2014 (EUR 203,8 Mio.) ist das ein Plus von rund 17 Prozent. Das bereinigte EBITDA hat Siltronic gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres mehr als verdoppelt. Es summierte sich von Januar bis März 2015 auf EUR 40,1 Mio. (1. Quartal 2014: bereinigt EUR 17,1 Mio.).

Ausschlaggebend für diese positive Ergebnisentwicklung waren die im Jahresvergleich deutlich höheren Absatzmengen aber auch günstige Wechselkurseffekte. So profitiert Siltronic deutlich vom starken Dollar. Derzeit bedient Siltronic insbesondere Kunden außerhalb von Europa, was bedeutet, dass etwa zwei Drittel des Siltronic-Umsatzes in Dollar in Rechnung gestellt werden. So hätte Siltronic – unter sonst unveränderten Rahmenbedingungen – mit einem Wechselkurs von 1,10 Dollar pro Euro 2014 umgerechnet EUR 100 Mio. mehr Umsatz erzielt. Dieser Effekt spiegelte sich bereits deutlich in den vergangenen zwei Quartalen wider und führte im ersten Quartal 2015 zu einem positiven Quartalsergebnis in Höhe von EUR 1,9 Mio. und einem Anstieg der EBITDA-Marge auf 16,5 Prozent (Q1 2014: Nettoverlust in Höhe von EUR 3,0 Mio. und EBITDA-Marge von 8,4 Prozent).

Siltronic ist für eine erfolgreiche weitere Entwicklung sehr gut aufgestellt

Angesichts dieser guten Ausgangssituation sowie des attraktiven industriellen Umfelds blickt Siltronic sehr optimistisch in die Zukunft. Die andauernde Digitalisierung bietet Potential für weiteres Wachstum der Wafer-Industrie. Dies wäre durch eine Fortsetzung der aktuellen Wechselkursentwicklung noch gefördert. Mit klar definierten Maßnahmen für die weitere Kostenoptimierung ist Siltronic bestens aufgestellt, die Produktivität weiter zu steigern und das bestehende Wachstumspotential zu nutzen.

Börsennotierung wird vor der Sommerpause erwartet

Abhängig vom Börsenumfeld sind die Veröffentlichung des Wertpapierprospekts sowie die Börsennotierung noch vor der Sommerpause geplant. Citi und Credit Suisse begleiten den Börsengang als Joint Global Coordinators und als Joint Bookrunners. COMMERZBANK, HSBC und Unicredit Bank AG wurden als Co-Lead Managers mandatiert.